Was ist KESK?

Dachverband von Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes

Der Kampf der Beschäftigten im öffentlichen Dienst seit Mitte der 1980er Jahre für Gewerkschaftsrechte, einschließlich des Rechts auf Streik und Tarifverhandlungen, führte zur Gründung von Gewerkschaften. Diese bildeten 1995 die Konföderation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (KESK) als Dachorganisation.

Gewerkschaftlicher Kampf & Studentenbewegung & Frauenbewegung

Durch den Militärputsch vom 12. September 1980 entstand in der Türkei eine Atmosphäre der Unterdrückung und Einschüchterung.

In dieser Zeit wurde der gewerkschaftliche Kampf der Beschäftigten im öffentlichen Dienst zusammen mit der studentischen Jugend, der Arbeiterklasse und der Frauenbewegung zu einem wichtigen Bestandteil der demokratischen und sozialen Oppositionsbewegung in der Türkei.

Die ArbeitnehmerInnen gingen mit kreativen Aktionen auf die Straße. Sie protestierten gegen den Verlust von Einkommen und für soziale Rechte und führten erfolgreich Streiks durch.

Die Gründung von Gewerkschaften – ein legitimes Recht

In der Verfassung vom 12. September 1980 war das Recht der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, Gewerkschaften zu gründen, nicht erwähnt. Die Beschäftigten waren der Ansicht, dass die Gründung von Gewerkschaften ein legitimes Recht sei, das durch internationale Übereinkommen, die die Türkei unterzeichnet hatte, garantiert wurde. Sie führten in der Folge einen „de facto legitimen Kampf“, um dieses Recht zu erhalten.

Disziplinarstrafen, Gerichtsverfahren, Gefängnisstrafen

Die staatlichen Behörden interpretierten das Fehlen entsprechender Regelungen in der Verfassung als „Verbot“. Es wurde versucht, den Kampf für die gewerkschaftliche Organisierung zu unterdrücken: durch Strafversetzungen, Disziplinarstrafen, Gerichtsverfahren, Gefängnisstrafen sowie intensive Gewalt durch die Strafverfolgungsbehörden.

Die obersten Behörden in den Regionen weigerten sich, die Petitionen zur Gründung von Gewerkschaften entgegenzunehmen. Die Türen der Gewerkschaften wurden versiegelt.

Der Preis für die gewerkschaftliche Arbeit

Zu Beginn der 1990er Jahre verschwanden viele Gewerkschaftsmitglieder in Untersuchungshaft auf ungeklärte Weise oder fielen nie aufgeklärten Morden zum Opfer. Insbesondere in den Regionen, in denen der Ausnahmezustand herrschte, war der Preis für die gewerkschaftliche Arbeit sehr hoch.

Demokratisierung, soziale Gerechtigkeit und Frieden

Dennoch sind die Gewerkschaften eine wirksame demokratische Rechtsorganisation geworden. Sie setzten sich für die sozialen Rechte und wirtschaftlichen Interessen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie auch allgemein für Demokratisierung, soziale Gerechtigkeit und Frieden ein.   Somit sind KESK und die angeschlossenen Gewerkschaften keine reinen Interessensvertretungen, sondern Organisationen, die sich für Menschenrechte im Allgemeinen einsetzen.

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