Ungeachtet der Demokratisierungsansprüche herrschten auch in KESK Strukturen männlicher Dominanz. Aus diesem Grund erreichten die KESK-Frauen eine tatsächliche Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter nur durch intensive und jahrzehntelange Kämpfe.
Wer sind die KESK-Frauen?
Frauen – ein Drittel der Gewerkschaftsmitglieder
Ein Drittel der Mitglieder der in KESK zusammen geschlossenen Gewerkschaften sind Frauen.
In der Gewerkschaft der Beschäftigten in Bildung und Wissenschaft beträgt der Anteil der weiblichen Mitglieder fast die Hälfte.
Der Anteil der gewerkschaftlich organisierten Frauen im Gesundheitssektor ist höher als der der Männer.
Frauen – ein Viertel in Entscheidungsgremien
Der Anteil der Frauen in den Entscheidungs- und Führungsgremien der KESK-Gewerkschaften ist deutlich höher ist als in anderen Gewerkschaften und Verbänden.
Dennoch sind Frauen dort immer noch unterrepräsentiert. Sie sind stellen nur ein Viertel der Gremienvertreter:innen, obwohl sie ein Drittel der Gewerkschaftsmitglieder ausmachen.
Das Frauensekretariat
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 verfügt die KESK über ein Frauensekretariat, um Frauen zu organisieren und Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter zu entwickeln und umzusetzen.
So organisierten die Frauensekretärinnen von KESK und Eğitim Sen gemeinsam mit den Frauenkommissionen anderer Gewerkschaften wirksame Gleichstellungskampagnen.
Mit diesen Kampagnen trugen sie dazu bei, diskriminierende Praktiken im öffentlichen Sektor abzuschaffen, wie z.B. das Verbot für Frauen, im Dienst Hosen zu tragen, Mutterschaftsurlaub gesetzlich zu verankern und Frauenrechte im öffentlichen Bewusstsein präsent zu halten. Damit veränderten sie auch ihre Gewerkschaften.
Geschlechterquote, Budget für Frauenarbeit, Co-Vorsitz
Heute wird in KESK und in den meisten angeschlossenen Gewerkschaften bei der Besetzung von Ämtern eine Geschlechterquote angewandt und ein Budget für Frauenarbeit bereitgestellt, um eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen der KESK und den angeschlossenen Gewerkschaften zu gewährleisten.
Um die Sichtbarkeit von Frauen in Vertretungs- und Sprecherpositionen zu erhöhen und die Teilung und Umwandlung von Macht zu gewährleisten, wird in der KESK das System des Co-Vorsitzes eingeführt, und es ist angestrebt, dieses System auf die angeschlossenen Gewerkschaften auszuweiten.